Der generelle Tagesablauf gestern und heute war schon sehr ähnlich dem Ablauf am 1. April. Früh aufstehen, Kaffee trinken und dabei die Updates der letzten Stunden im Internet abrufen. Dann das Home-Office aufschließen, Mittagessen, Kaffee trinken und dann wieder Home Office. Am Nachmittag dann jeden Tag noch eine Runde spazieren gehen im Wald, Fifa 20 spielen, Abendessen, schlafen gehen.
Daher jetzt nur noch die Dinge, die an den Tagen anders waren als an den meisten Tagen.
Am 2. April waren ich mit Angela schon recht früh am Nachmittag im Wald unterwegs. Auf unserem Weg machte sich ein Waldarbeiter mit einer monstergroßen Maschine daran gefällte Baumstämme einzusammeln und kurz vor der Waldhütte stand unser Förster. Wir haben ihn begrüßt und uns kurz erkundigt, was hier vor sich geht und bekamen völlig zu unserer Überraschung eine Erklärung, welches Holz wohin verbracht wird und was dann wohl daraus werden wird. Das von Käfern geschädigte Holz wird zu Zellulose verarbeitet, die dann evtl. auch zum hochbegehrten Klopapier wird. Das Eichenholz geht nach Frankreich und wird dort zu Fässern verarbeitet, das gute Nadelholz wird bald bei Ikea landen und so weiter. Auch Informationen zum Wandel in der Forstwirtschaft hat unser Förster mit uns geteilt. Man konnte richtig sehen, mit welcher Begeisterung er seinen Beruf ausübt. Natürlich haben wir bei all dem den notwendigen Sicherheitsabstand eingehalten – auch im Wald gelten die Regeln…
Am Abend haben wir dann unseren Pizzaabend mit unserem Pompel virtuell verbracht. Wir hatten uns Pizza vom Lieferdienst bestellt und Pompel hat sich bei sich zuhause eine Pizza in den Ofen geschoben. Zusammen haben wir das Abendessen eingenommen und haben über die Dinge des alltäglichen Lebens uns ausgetauscht. Mit Verwunderung habe ich dabei erfahren, dass Pompel, der normalerweise als IT-Projektleiter in der Schwartz-Gruppe arbeitet jetzt bei Lidl aushilft, um die Regale jeden Morgen mit Waren zu bestücken. Man hilft sich ganz offensichtlich in diesem Unternehmen über Bereichsgrenzen hinweg in der aktuellen Lage aus. ich finde solche kleinen Gesten sehr ermutigend, denn es zeigt, dass wir zusammenrücken können, wenn es sein muss.
Der Freitag 3. April lief dagegen recht normal ab. Keine besonderen Vorkommnisse die von Interesse sind. Aber warum soll auch nicht mal ein Tag „normal“ ablaufen. Nun steht das Wochenende vor der Tür und so wie es aussieht soll es richtig schönes Frühlingswetter geben. Unser Flieder vorm Haus wird dann sicher komplett aufgehen.