Corona-Update 1. April

Ich werde jetzt in den Modus des täglichen Rückblicks auf den letzten Tag umstellen. Falls mich etwas besonders dabei beschäftigt hat, mag das auch in diese täglichen Updates Niederschlag finden.

Gestern (am 1. April) war ein ganz normaler Homeoffice Tag. Aufstehen um 6 Uhr – schon eine Stunde bevor der Wecker klingelt. Bad, Küche, Kaffee und dann an den Küchentisch und in den gewohnten Informationsquellen die Neuigkeiten anschauen.

Um 7 Uhr öffnet dann das Home Office bei mir. Mails checken und beantworten. Die Admintätigkeiten von meiner Online Plattform abarbeiten, die so über die letzten Stunden sich ergeben haben. Wenn die erste Runde der Routinearbeit abgeschlossen ist ist es dann 8 Uhr und ich strukturiere meinen Tag. Wann habe ich Telefonkonferenzen. Für welche Konferenz muss ich noch Dinge vorbereiten. Welche andere Dinge sind zu erledigen.

Und so nimmt dann der Tag seinen Lauf. Zwischendurch bereite ich noch das Mittagessen für uns vor, das es dann gegen 13 Uhr gibt. Gemeinsames Essen mit der Familie im Esszimmer, danach einen Kaffee mit Angela und wieder mal die Updates anschauen. Wie haben sich die Zahl der Neuinfizierten entwickelt. Zusammen mit Angela schau ich mir die Daten vom RKI und von der John Hopkins Universität an. Wird die Kurve flacher? Warum sieht das beim RKI immer so periodisch aus?

Danach ist der Podcast mit Christian Drosten dran. Und da – Überraschung. Christian Drosten ist krank – allerdings nur eine normaler Infekt wie die Moderatorin gleich klarstellt – kein Corona. Also höre ich mir das Verlegenheitsprogramm an – die Geschichte, wie es zu dem Podcast überhaupt kam, wer alles dabei involviert ist und siehe da, es sind doch einige sehr interessante Aspekte dabei. Einer für den ich immer empfänglich bin ist das Thema, wie sich hier ein Team aufgestellt hat, das alle möglichen Herausforderungen zu meistern hat und täglich neue unerwartete Herausforderungen antrifft, die es aber gerne und effektiv angeht. Ist das ein besonderes Team, das dies hier offensichtlich so gut hinbekommt? Ist es das Arbeitsumfeld das dies begünstigt? Oder ist es die besondere Situation? Oder ist es einfach die Tatsache, dass jedem in dem Team klar ist, wie wichtig diese Arbeit ist und dass scheitern keine Option ist? Interessante Überlegungen jedenfalls, die das eigentliche Thema irgendwann in den Hintergrund treten lässt. Denn wie ist es in meinem Team? Wie ist es in meiner Familie?

Am Nachmittag nehme ich mir dann eine Stunde Auszeit von Arbeit, Haus und Familie und setze mich aufs Rad. Ich verabschiede mich von Oliver mit der Aussage: „Ich geh mich jetzt mal quälen“. Und in der Tat der Aufstieg auf den Schindelberg ist heute besonders anstrengend. Schon das erste steilere Stück macht mir zu schaffen. Auf dem Schindelberg angekommen ist dann auch noch mein Lieblingsplatz hinter der Kapelle besetzt. Es läuft heute nicht. Wegen der Anstrengung kommt auch noch ein Hustenreiz und die Frage, ob sich Corona ähnlich anfühlt? Quatsch, dann wäre ich den Schindelberg gar nicht hochgekommen. Aber das sind die Gedanken, die aktuell jeden Tag bei jedem Signal im Körper wieder hochkommen. Die mich auch zermürben.

Nach der kurzen Pause geht es auf die Abfahrt zum Stift Odenheim und von dort nach Eichelberg. Ich habe schon von Anfang an das Gefühl, dass dies heute mir besonders schwer fallen wird. Und in der Tat. Ich schaffe es bis hinters Ortsschild und muss wieder Pause machen. Und hier schweift mein Blick über den Himmel und den in voller Blütenbracht stehenden Baum vor dem blauen Himmel. Das Leben ist schön – ich muss nur die Augen dafür haben. Mit diesem guten Gefühl mache ich mich auf den Heimweg, der nun auch viel geschmeidiger läuft.

Pause in Eichelberg

Daheim öffne ich nochmal kurz das Homeoffice und schließe mit einer Mitarbeiterin eine Aufgabe ab, die diese während meiner Radtour vorbereitet hat. Wir scherzen ein wenig und das tut gerade jetzt auch gut. Dann ist der Arbeitstag vorbei.

Wie nun fast jeden Tag setze ich mich an die Spielekonsole und spiele FIFA 20 – zusammen mit Oliver. Dann Abendessen, Nachrichten schauen und dann zappen, was sonst so läuft – außer Corona. Denn von dem Thema hab ich erst einmal genug und es wird auch nicht besser, wenn hier Experten ihren Senf dazugeben. Spiel mir das Lied vom Tod kommt! Das ist doch was. Und so tauche ich in die schönen Bilder dieses Klassikers ein, Fiebere mit den Filmhelden mit, obwohl ich ja weiß was passieren wird und freue mich über die tolle Musik.

Ein ganz normaler Coronatag – ohne wirklich atemberaubenden Highlights aber mit doch einigen bemerkenswerten Momenten.

Und eines war wirklich überraschend. Keiner in der Familie, niemand im beruflichem Kontext noch sonst irgend jemand hat mich in den April geschickt. Bemerkenswert!

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