Warum ich fast kein Fleisch mehr esse

Heute mal ein ganz anderes Thema – Ernährung. Nämlich meine und warum ich sie vor ein paar Wochen umgestellt habe. Nein ich habe keine erhöhten Blutwerte, die mich dazu gezwungen habe. Ich habe auch keinen Autounfall gehabt, der mir den Verstand gekostet hat. Nein es ist das schlechte Gewissen, das ich schon seit vielen Jahren mit mir rumtrage und der Tropfen, der dieses Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Der Tropfen war ein Besuch bei Hagen Rether’s aktuellem Programm im Juni in Heilbronn: https://www.echo24.de/events/hagen-rether-liebe-tour-kabarett-heilbronn-harmonie-9935107.html.

Hagen Rether hat das Thema nicht überzogen dargestellt und auch nicht von seinem Publikum verlangt, sofort und gleich Veganer oder gar schlimmeres zu werden. Nein, er sprach über die guten Absichten der Grünen mit dem fleischlosen Tag und wie der Schuss nach hinten losging – auch ich dachte mir damals, ich lass mir doch von den Grünen nicht das Fleischessen verbieten.

Und dann natürlich auch die Hinweise auf die Art und Weise, wie wir mit unseren Mitgeschöpfen, nämlich den Tieren umgehen. Seine Bitte an die Zuhörer war ganz einfach. Ihr müsst nicht jetzt und sofort Vegetarier werden, aber probiert doch einfach mal aus den einen oder anderen Tag bewusst auf Fleisch zu verzichten.

Genau diese Bitte war es, die mich dazu gebracht hat, meinen Fleischkonsum zu reduzieren. Probiere doch einfach mal aus, ob es nicht auch ohne Fleisch geht. Und siehe da, es geht sehr gut. Natürlich nicht immer, aber immer öfter. Und so sieht das ganz persönlich und praktisch bei mir aus:

  • Gibt es auf der Arbeit in der Kantine kein ansprechendes vegetarisches Gericht, dann tut es auch ein Salat und ein paar Beilagen. Oder wenn gar nichts dabei ist, dann fällt auch mal ein Mittagessen aus
  • Daheim verzichte ich komplett auf Wurst. Auch Fleisch vermeide ich wohl es geht. Dafür esse ich Käse, manchmal auch noch einen Happen Fisch – aber selten.
  • Bin ich unterwegs, findet sich auch meist eine fleischlose Alternative – und wenn es dann eben nur Pommes gibt am Baggersee

Und natürlich mache ich auch ganz bewußt Ausnahmen:

  • Jeden Donnerstag esse ich an meinem Pizzaabend mit meinem Freund Pompel eine leckere Pizza und da müssen es schon ein paar Scheiben Salami sein, denn sonst schmeckt das nicht
  • Gehe ich auf ein Sportfest, dann esse ich auch mal eine leckere Grillwurst oder einen Hamburger
  • Der Salat mit Speckstreifen, den ich von Zeit zu Zeit zaubere, ist auch eine Ausnahme – einfach viel zu lecker um auf den Speck zu verzichten
  • In Bayern fällt es auch schwer ein gutbürgerliches Gasthaus mit einem ordentlichen vegetarischen Gericht zu finden – dann darf es auch mal ein Sauerfleisch mit Knödel sein

Alles in allem schaffe ich es aber an 5 von 7 Tagen in der Woche auf Fleisch komplett zu verzichten. Ohne mich groß anzustrengen, ohne dass mir etwas fehlt, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Dafür findet mich aber mein Gewissen jetzt dufte. Denn ich muss nicht mehr mit mulmigem Gefühl das Fernsehprogramm wechseln, wenn mal wieder gezeigt wird, wie Wiesenhof seine Hühner behandelt oder wie Schweine um noch den einen Cent pro kg Fleisch rauszuholen in unmöglichen Käfigen gehalten wird oder wenn es darum geht, dass wieder mal ein Tiertransport von der Autobahn gezogen wurde, in dem schon die Hälfte der Tiere verdurstet ist.

Nein – ich kann sagen, dass ich aktiv etwas dagegen mache – ich esse einfach weniger Fleisch und wenn, dann bitte ein Stück von einem lokal aufgewachsenen und geschlachteten Tier. Keine Tiertransporte, keine Massentierhaltung – zumindest dort wo ich es beeinflussen kann.

 

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